An(ge)dacht

Gemeindebrief Oktober / November 2022

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.

Liebe Gemeindebriefleser, dieser Vers aus Psalm 145,15 steht immer über dem Erntedanksonntag. Der Sommer in diesem Jahr war heiß, es ist wenig Regen gefallen. die Bauern sorgten sich um ihre Ernten. Hier in unserer Region gab es schon den einen oder anderen Regen und es sah und sieht noch grün aus auf den Wiesen und Feldern. Die Ernte ist sicher etwas kleiner ausgefallen, aber es wird für uns alle noch jeden Tag genügend zu Essen geben.
Warten wir noch auf den Herrn, erwarten wir für unser Leben noch etwas von unserem Schöpfer? Es wird uns gesagt, dass ER uns unsere Speise zur rechten Zeit geben wird. Es liegt doch in unserer Natur zu planen und vorzusorgen. Aber Gott wird uns zur rechten Zeit versorgen. Auch neigen wir Menschen dazu, wenn es uns gut geht, es als Selbstverständlichkeit anzusehen. Und wenn es Dinge in unserem Leben gibt, die uns nicht so recht gefallen, dann resignieren wir und werden unzufrieden.
Ein franz. Staatsmann (Francis Bacon ) hat einmal gesagt: Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren die glücklich sind. Die Dankbarkeit ist ein wesentlicher Teil des biblischen Glaubenslebens. Darum mahnt die Bibel auch in mehr als 300 Stellen uns dankbar an das zu erinnern, was Gott uns ein Leben lang Gutes getan hat. Im Epheserbrief heißt es: Saget Dank allezeit für alles, Gott und dem Vater in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus. Wirklich dankbare Menschen sind selten geworden.
Was heißt eigentlich Danken? Danken kommt von denken, d.h. wir sollen an die empfangenen Wohltaten denken. Es hängt auch mit dem Wort Gnade zusammen. Damit ist eigentlich das Schönste angedeutet. Dank ist die Folge der erfahrenen Wohltat. Die Gnade und Freundlichkeit auf der Seite Gottes entspricht naturgemäß dem Dank auf der Seite der Menschen. Wir sollten wieder lernen, auf das zu sehen, was Gott uns täglich Gutes schenkt. Das kann uns auch helfen, Beschwerlichkeiten, die im Alltag auftreten, besser zu ertragen.
In Dankbarkeit geben wir Gott die Ehre. Jeden Atemzug, den wir tun- wer hat ihn uns gegeben ? Jedes Stück Brot, das wir essen, jeden Morgen an dem wir wieder aufstehen können ist ein Beweis seines Erbarmens.
In einem bescheidenen Dachkämmerlein wohnte eine alte Witwe, die stets Dankbarkeit und Zufriedenheit ausstrahlte. Auf ihrem Küchenschrank hatte sie einen Spruch stehen, den sie täglich praktizierte: Wollt ich meinem Gott für alles Dank nur sagen, hätt nimmer Zeit ich noch zu klagen. Der Segen der Dankbarkeit bringt uns Gott immer ein Stück näher. Der größte Grund zur Dankbarkeit ist aber der, dass Jesus für unsere Schuld ans Kreuz gegangen ist. Das sollte jeden Tag unser Herz still und dankbar vor ihm machen. Unser Leben kommt aus Gottes Hand und geht eines Tages zu ihm zurück. Er sorgt für uns, deshalb können wir uns vertrauensvoll an ihn wenden. Und so kann auch der Vers uns ermuntern und getrost machen: Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie jeden Tag Gottes Nähe und seinen Beistand erfahren dürfen und so getrost und dankbar Ihren Weg gehen können, auch in eine Zukunft, die ungewiss vor uns liegt, weil wir wissen dürfen, am Ende hat Gott alles in seiner Hand.

Edith Findeisen

 

Gemeindebrief August / September 2022

So mancher war, ist oder wird nun in diesen Tagen, wenn das Kirchenblatt kommt, im Urlaub sein.
Vielleicht hattest du Gelegenheit mal ganz in Ruhe unter einem großem Baum zu liegen und in die Krone zu sehen. Mich fasziniert das. Was für eine Kraft und Größe der Schöpfung Gottes wird hier deutlich?
Kein Wunder, dass Gotte Wort mehrmals Bäume aufgreift, die als Geschöpfe in das Lob Gottes einstimmen.

Auf unserem Bild auf dem Deckblatt, ist ein Maulbeerbaum, der mehr als 700 Jahre als ist. Schon im vorherigen   Gemeindeblatt hatten wir ein Bild eines Olivenbaumes aus dem Garten Genezareth. Die ältesten Bäume dort werden auf 900 Jahre geschätzt. Mindestens 2000 Jahre alt schätzt man einen Olivenbaum in Vouves (Kreta-Griechenland) . Was ist dagegen mein „kurzes“ Leben?

„Es sollen jauchzen alle Bäume im Wald vor dem HERRN; denn er kommt, zu richten die Erde.“, heißt der Monatsspruch des August, ein Teil eines ganzen Lobliedes aus dem Chronikbuch (1.Chr.16).


Und hier werden “alle“ aufgefordert, Gott zu loben. Ich, du, alle Völker, Himmel und Erde – eben die ganze Schöpfung. David lässt das Loblied auf Gott dichten, als die Bundeslade nach Jerusalem gebracht wurde.

Die Bundeslade, Zeichen der Gegenwart Gottes, war nun in der neuen Hauptstadt, inmitten des Volkes aufgestellt. Für uns steht heute nicht mehr die Bundeslade als Zeichen der Begegnung Gottes im Mittelpunkt, sondern Jesus in Kreuz und
Auferstehung.
Und ich musste etwas nachdenken, wieviel Staunen, Freude und Lob empfinde ich, wenn ich an Jesus denke?  Wieviel bestimmt das Lob von meinem Gebet an Worten und Zeit?
Stehen oft nicht Sorgen und Not viel mehr im Mittelpunkt. Und ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht, oder eben nur den Wald, aber nicht mehr den Baum!

„Gedenket seiner Wunder, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes (Vers 12)“ oder
„Gedenket ewig seines Bundes, des Wortes, das er verheißen hat für tausend Geschlechter (Vers 16)“, lesen wir ebenso in diesem Loblied an Gott und „Danket dem HERRN, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. (Vers 34)“ – Lassen wir uns im Staunen über Gott mit hineinnehmen in das Lob über ihn.
Da kann dann so ein alter Baum eine Hilfe sein, wenn du auf seinen Stamm und seine Krone siehst.
Hier gibt es  auch Schäden und Narben, aber was hat er nicht alles erlebt, an Schwerem, aber ebenso an Segen und Gnade Gottes.

Und was habe ich so alles erlebt, an Schwerem, aber auch Segen und Gnade Gottes, der doch ist und bleibt in Ewigkeit. Ja der sogar einmal kommt, um auch über das Unrecht dieser Welt zu richten und jetzt schon tragen hilft, wo wir Bedrohungen ohnmächtig gegenüber stehen.

„Danket dem HERRN, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.“ Ich kenne diese Worte noch von meinem Vater als Tischgebet. Beten wir es doch auch heute neu als Lob, über unserem Leben und den Gaben, die wir doch haben. Wenn du das Wort noch nicht kennst, dann lerne es doch auswendig.

Es ist gut, wenn wir Worte und Lieder des Lobes über Gott in unserem Herzen haben. Wie die Lebensfasern eines uralten Baumes geben sie uns Halt, Hoffnung und Kraft, denn sie verbinden uns mit der Wirklichkeit Gottes.

Amen.

Ihr/ euer Pfr. Frank Dregennus

Gemeindebrief Juni / Juli 2022

Liebe Schwestern und Brüder,

geht es euch nicht manchmal auch so wie mir? Jeden Tag stehe ich vor neuen Herausforderungen, jeden Tag muss ich neue Aufgaben lösen. Manchmal bin ich davon fast überfordert. Gerade in den letzten Tagen hatte ich ziemlich viel zu tun, war da und dort in der Gemeinde tätig, aber auch einige LEGO®-Projekte haben meine Kraft fast aufgebraucht. Nein, das ist keine Klage, nur eine Problembeschreibung von dem, was viele von uns tagtäglich erleben und meistern müssen. Irgendwann geht es über die vorhandene Kraft und wir sind in der Gefahr, zusammenzubrechen oder auszubrennen. Du musst alles geben, damit dein Chef zufrieden ist, du musst alles geben, damit deine Ehefrau glücklich ist, du musst alles geben, damit du auch noch Zeit für deine Kinder hast. Das ist eine Überforderung. Wenn dein Körper nicht mehr mitmacht, dann kann auch ganz schnell die Seele krank werden. Psychische Probleme, Depression… Leib, Seele und Geist sind nun mal eine Einheit, und wenn ein Teil angeschlagen ist, dann hat das auch Auswirkungen auf die anderen Teile. Und deshalb kann ich den Psalmbeter verstehen, dem es vielleicht damals genauso ging, wie es uns manchmal heute geht. Er sagt, und schreit es geradezu heraus:

“Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ (Psalm 42,3 - Monatsspruch Juli)

Ein Ruf der Verzweiflung, ein Ruf in der Not, der aus dem Innersten des Herzens kommt. Ein Ruf nach dem, der alle Gebrechen heilen kann, der uns aufrichten kann, der uns immer wieder all das gibt, was wir brauchen, ein Ruf nach dem lebendigen Gott.

In einem bekannten Lobpreislied heißt es: „Du tust im Innern meiner Seele gut, du tust, was Balsam auf den Wunden tut und du suchst mich, wenn ich mich in mir verlier!“

Welch eine Gnade, die Gott immer wieder für uns bereithält. Er sucht uns und wir dürfen zu ihm kommen, dürfen bei ihm auftanken. Auch wenn wir uns manchmal nur noch um uns selbst drehen: Gott ist für uns da. Er streckt seine Hand nach uns aus. Er, der lebendige Gott stillt unseren Durst nach Leben, unseren Durst nach Liebe. Er will unsere Seele heil machen. Wenn wir uns nach ihm ausstrecken, ihn in unserem Leben regieren lassen, dann werden wir erleben, dass unser Leben gelingt. Denn eines ist sicher:
Gott will immer nur das Beste für uns. Ich wünsche euch, dass ihr das immer und immer wieder in eurem Leben erfahren dürft.                        

Ihr und euer Lutz Riedel, Diakon

Jahreslosung 2024

 
 

Monatsspruch April 2024

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.

1 Petr 3,15 (E)

Tageslosung vom 19.04.2024
Noah tat alles, was ihm Gott gebot.
Jesus spricht: Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
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