Erfolg – Nutzen – Frucht?

Der Monatsspruch für September lässt mich fragen: welche Rolle spielen für uns Erfolg, Nutzen, Frucht? Erfolg bemisst sich am Erreichen von Zielen. Was sind oder wären Ziele für die Gemeinde? Welche sind es jeweils persönlich? Worauf ist mein Handeln ausgerichtet und wofür setze ich meine Kraft ein? Der Nutzen bemisst sich nach dem Beitrag fürs Ganze – meine Spende für die Kirche; mein Engagement in der Gemeinde für das Gemeindeleben usw.; die Internetseite für die öffentliche Präsentation der Gemeinde bzw. ihre digitale Kommunikation.

Frucht wächst uns zu als Geschenk des Himmels. Wir machen sie nicht. Wir können und müssen gießen, damit Wachstum geschieht; wir zertreten und verhindern hoffentlich Wachstum nicht; und dabei muss man geduldig warten.

Im Monatsspruch fragt der Prophet Haggai seine Mitbewohner in Jerusalem und Juda: „Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und bleibt doch durstig; ihr kleidet euch und könnt euch doch nicht erwärmen; und wer Geld verdient, der legt es in einen löchrigen Beutel.“

Viel Aktivität, aber wenig Erfolg; viel Einsatz, aber wenig Nutzen; das viele sich Mühen bleibt fruchtlos. Es ruht kein Segen auf all dem fleißigen Tun.

Haggai beklagt: ihr macht eure Häuser schön, aber der Tempel ist noch immer eine Ruine. Ihr verbraucht eure Zeit für euch selbst und erlebt viel Vergebliches, statt Gott Raum zu geben mit dem Tempelbau, mit Gottesdienstfeiern, mit Hingabe.

Haggai wendet sich um das Jahr 520 v.Chr. an die in Jerusalem Wohnenden und vor allem die seit 538 v.Chr. aus Babylon nach Jerusalem Zurückgekehrten. Das ist sehr verständlich, dass man sich um sein Haus und Wohlergehen kümmert, dass man es sich gemütlich macht. Die Rückkehrerlaubnis durch Kyrus war verbunden mit dem Auftrag, den Tempel wieder aufzubauen. Dazu waren die bei der Eroberung Jerusalems 587 v.Chr. geraubten goldenen Tempelgerätschaften aus den Schatzkammern Babylons zurückgegeben worden. Aber da ging es nicht voran mit dem Tempelbau. Erst 515 v.Chr. dann sollte die Tempelweihe sein. Bei allem Verständnis also mahnt Haggai doch das fokussiert sein auf die eigenen vier Wände als Egoismus an und fordert auf zu mehr Gemeinsinn als auch Dankbarkeit Gott gegenüber, die im Tempelbau zum Ausdruck kommen soll, und eben Hingabe, die im Engagement für den Tempel gelebt werden möge.

Vergangene Zeiten? Mögen wir uns selber fragen: Wonach steht mir der Sinn? Mögen wir selbstkritisch ausschauen nach Erfolg, Nutzen und Frucht – wofür?

Schalom,

Ihr Pfarrer Christoph Weber

 

Jahreslosung 2024

 
 

Monatsspruch Mai 2024

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.

1 Kor 6,12 (L)
  

Tageslosung vom 01.05.2024
Ich bin bei dir, spricht der HERR, dass ich dir helfe.
Da er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden.
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.