An(ge)dacht

Während ich diese Zeilen niederschreibe, höre ich den vielstimmigen Gesang der Vögel draußen. Dieses sorglose Konzert der Schöpfung ist einfach schön und öffnet mir das Herz. Da kommen alle zu Wort: die Amseln singen, die Lerchen tirilieren, der Kuckuck ruft und die Spatzen zwitschern natürlich auch.

Jesus spricht zu seinen Zuhören: Sorgt euch nicht um euer Leben. [...] Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? aus Matthäus 6,25-26


Welch ein Wort Jesu!
Sorgt euch nicht!


Manchmal bringt es mich auf die Barrikaden; manchmal berge ich mich in ihm. Sorgt nicht - das ist leichter gesagt als getan. Natürlich muss ich sorgen für... Da fällt mir eine Menge ein. Doch ich höre noch einmal genauer hin. Es heißt: Sorgt nicht. Nicht meine Fürsorge wird infrage gestellt, sondern meine Sorge. Gemeint ist das sich plagende, bekümmerte Sorgen, das mich in die Tiefe ziehen will. Solches Sorgen lässt mich unruhig sein. Es kann mich in Angst und unnötige Aktivitäten treiben. Anders komme ich aus meinem unruhigen Hamsterrad nicht heraus, als dass ich diese Einladung immer wieder vernehme: "Sorget nicht!"
Wie sehr ich mich auch sorge, die irdische Existenz wird immer ungesichert sein. Ich kann mich quälenden Sorgen ausliefern, ob Gott für mich sorgt. Ich möchte dagegen, auch wenn das Sorgen mich immer wieder in Beschlag nehmen sollte, die Ohren offen halten, um Jesu mutmachenden Rat zu hören: Sorge dich nicht! Singe besser!


Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.
Psalm 98,1


Jeder von uns ist angesprochen, egal ob du eine sonore Stimme zu Gehör bringen oder nur brummen oder krächzen kannst. Es geht um unsere Herzensstimme. Es hat auch damit zu tun, wie ich mit meinen Sorgen umgehe, ob ich sie ablegen kann oder ob ich sie ständig wiederholend pflege. Dort, wo Gottes Name besungen wird, dort ist Gott ganz nah. Je mehr unser Leben zum Gesang wird, desto stärker wird uns dieses Lied verändern zu sorgloseren, dankbareren und liebevolleren Menschen.


Also: Sorge dich nicht! Singe besser!

Pfr.i.R. Matthias Lorenz


 

 

Jahreslosung 2024

 
 

Monatsspruch Mai 2024

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.

1 Kor 6,12 (L)
  

Tageslosung vom 11.05.2024
Gott verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt.
Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.