An(ge)dacht

Gemeindebrief Juni / Juli 2022

Liebe Schwestern und Brüder,

geht es euch nicht manchmal auch so wie mir? Jeden Tag stehe ich vor neuen Herausforderungen, jeden Tag muss ich neue Aufgaben lösen. Manchmal bin ich davon fast überfordert. Gerade in den letzten Tagen hatte ich ziemlich viel zu tun, war da und dort in der Gemeinde tätig, aber auch einige LEGO®-Projekte haben meine Kraft fast aufgebraucht. Nein, das ist keine Klage, nur eine Problembeschreibung von dem, was viele von uns tagtäglich erleben und meistern müssen. Irgendwann geht es über die vorhandene Kraft und wir sind in der Gefahr, zusammenzubrechen oder auszubrennen. Du musst alles geben, damit dein Chef zufrieden ist, du musst alles geben, damit deine Ehefrau glücklich ist, du musst alles geben, damit du auch noch Zeit für deine Kinder hast. Das ist eine Überforderung. Wenn dein Körper nicht mehr mitmacht, dann kann auch ganz schnell die Seele krank werden. Psychische Probleme, Depression… Leib, Seele und Geist sind nun mal eine Einheit, und wenn ein Teil angeschlagen ist, dann hat das auch Auswirkungen auf die anderen Teile. Und deshalb kann ich den Psalmbeter verstehen, dem es vielleicht damals genauso ging, wie es uns manchmal heute geht. Er sagt, und schreit es geradezu heraus:

“Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ (Psalm 42,3 - Monatsspruch Juli)

Ein Ruf der Verzweiflung, ein Ruf in der Not, der aus dem Innersten des Herzens kommt. Ein Ruf nach dem, der alle Gebrechen heilen kann, der uns aufrichten kann, der uns immer wieder all das gibt, was wir brauchen, ein Ruf nach dem lebendigen Gott.

In einem bekannten Lobpreislied heißt es: „Du tust im Innern meiner Seele gut, du tust, was Balsam auf den Wunden tut und du suchst mich, wenn ich mich in mir verlier!“

Welch eine Gnade, die Gott immer wieder für uns bereithält. Er sucht uns und wir dürfen zu ihm kommen, dürfen bei ihm auftanken. Auch wenn wir uns manchmal nur noch um uns selbst drehen: Gott ist für uns da. Er streckt seine Hand nach uns aus. Er, der lebendige Gott stillt unseren Durst nach Leben, unseren Durst nach Liebe. Er will unsere Seele heil machen. Wenn wir uns nach ihm ausstrecken, ihn in unserem Leben regieren lassen, dann werden wir erleben, dass unser Leben gelingt. Denn eines ist sicher:
Gott will immer nur das Beste für uns. Ich wünsche euch, dass ihr das immer und immer wieder in eurem Leben erfahren dürft.                        

Ihr und euer Lutz Riedel, Diakon

Gemeindebrief April / Mai 2022

Liebe Gemeindebriefleser,

kennen Sie das auch noch, wenn es am 1. April hieß: „April -April “? Irgend jemandem gelang es doch garantiert, Sie in den April „zu schicken “.

Der Monatsspruch für den Monat April steht bei Johannes 20,18: Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen : „Ich habe den Herrn gesehen!” Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte. Was hat das mit dem Aprilscherz zu tun? Jesus war vor 3 Tagen ans Kreuz genagelt und dann ins Grab gelegt worden, und damit auch ihre ganze Hoffnung, die sie in Ihn gesetzt hatten. Er sollte sie doch endlich von der Knechtschaft durch die Römer befreien. Statt dessen mussten sie erleben, wie ihr Herr und Meister, wie sie ihn oft nannten, sich so einfach festnehmen ließ und dann ein so schmachvolles Ende nahm. Verängstigt hatten sie sich zurückgezogen. Und dann kommt Maria voller übersprudelnder Freude und will ihnen glaubhaft machen, dass sie den auferstandenen HERRN gesehen hat. War ihnen da eventuell auch wie „April-April”? Was hatten sie in all den Jahren alles mit Jesus erlebt? Und auch auf sein Leiden und Sterben hatte er sie hingewiesen.  Aber auch, dass er nach drei Tagen wieder auferstehen würde und dass es die einzige Möglichkeit war - und bis heute ist -dass wir Menschen versöhnt mit Gott werden können .

Adam und Eva waren nach dem Sündenfall ja aus dem Paradies vertrieben worden. Hatten die Jünger das Erleben des Leidens und der Tod ihres HERRN das alles vergessen lassen, konnten sie einfach nicht mehr dran glauben? Gab und gibt es nicht auch im Leben von uns allen Situationen, die es schwer machen, an dieses Osterwunder zu glauben? Haben Nöte und Sorgen das Gute, was wir mit Gott in so vielfältiger Weise erlebt haben, verschüttet? Seit über 2000 Jahren haben Menschen diese Osterbotschaft weitergegeben und auch wie der Glaube ihnen in ihrem Leben Kraft und Zuversicht gegeben hat. Auch wir gehen jetzt wieder auf Ostern zu.

Ich wünsche Ihnen/euch, dass Ihr/euer Herz offen wird für diese frohmachende Botschaft. Denn am Ende steht dann nicht „April-April” sondern „Der Herr ist auferstanden- er ist wahrhaftig auferstanden”.

Ich wünsche Ihnen/euch eine gesegnete Passions- und Osterzeit.

Edith Findeisen

 

Gemeindebrief Februar / März 2022

Liebe Gemeindebriefleser,

vom amerikanischen Schriftsteller Mark Twain stammt das Zitat: „Es sind nicht die Teile der Bibel, die ich nicht verstehen kann, die mich stören, es sind die Teile, die ich verstehe.“

Mir fiel dieses Zitat gleich ein, als ich den Monatsspruch vom Februar las.
Hier schreibt uns der Apostel Paulus im Epheserbrief 4,26: „Zürnt ihr, so sündigt nicht, lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“

Das macht Sinn, würde wohl fast jeder sofort sagen. Ich bin ja schon einmal sehr froh, dass uns Zorn zugestanden wird. Und wer die Bibel kennt, weiß, dass hier sogar vom Zorn Gottes die Rede ist, wenn sicher auch die Liebe und Barmherzigkeit überwiegt. Wohl aber genau darum geht es, wenn Paulus davon spricht:

„lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ -  Also lass den Tag nicht verstreichen und nimm was dich geärgert, gereizt oder verletzt hat nicht mit in die Nacht.

Warum? Nun weil es dir voraussichtlich nicht nur eine schlaflose Nacht bringt, sondern umso länger du den Zorn festhältst, er sich verfestigt. Das wir im Zorn verharren, nicht mehr Herr über ihn sind, als ihn vielmehr ausleben.  Indem ich es dem anderen heimzahlen will, an Gegebenheiten selbst verbittere. Oder gar zerstöre und andere verletze und damit tatsächlich dann schuldig werde vor Gott.

Interessanterweise wird gleich danach von Paulus vom Teufels geschrieben, dass wir ihm keinen Raum geben sollen!

Wo aber hin mit dem Ärger und Zorn? Nun, mancher geht in den Wald – auch gut, aber am besten gebe ich es im Gebet bei Gott ab.

Über wen oder was hast du dich heute geärgert? Spricht aus vor Gott. Die Sonne über dem Zorn nicht untergehen lassen, heißt damit zumindest, den Ärger im Nachtgebet vor Gott auszusprechen. Das ist doch schon mal ein Anfang.

Ich kann bestätigen, dass ich damit nur die besten Erfahrungen gemacht habe. Deshalb sind noch nicht immer gleich alle Gegebenheiten und Umstände beseitigt oder bereinigt. Aber es ist ausgesprochen, bei meinem Vater, der mein Herz kennt und versteht. Und der in seiner Barmherzigkeit tatsächlich Gegebenheiten ändern kann – und da genügt es in den meisten Fällen schon, dass mein eigener Blick geändert wird– auf mich, andere oder eben die „bösen“ Umstände.

Es ist schon eine Herausforderung und fällt uns vielleicht nicht immer so einfach, wie das mit den einfachen klaren Bibelworten eben ist. 

Aber Gottes Wort hat Verheißung und soll uns helfen auch mit Zorn richtig umzugehen.

Mit den besten Grüßen

Pfr. Frank Dregennus

 

Jahreslosung 2023

 
 

Monatsspruch Juni 2023

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.

Gen 27,28 (L)

 

Tageslosung vom 02.06.2023
Ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth.
Der Friede Christi regiere in euren Herzen; zum Frieden seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Und dafür sollt ihr dankbar sein.
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