An(ge)dacht

Gemeindebrief Dezember 2022 / Januar 2023

„Du bist ein Gott der mich sieht!“ - Gedanken zur Jahreslosung 2023

Es ist eine alte Geschichte, aber eine weltbewegende, im wahrsten Sinne des Wortes. Lasst uns also kurz eintauchen in die Welt des Alten Testaments: Abraham bekommt eine Verheißung von Gott, dass seine Nachkommen so zahlreich sein sollen, wie der Sand am Meer und wie die Sterne am Himmel. Das Problem: Er hatte keine Nachkommen, keinen Sohn. Sarah und Abraham waren auch schon so alt, dass sie kein Kind mehr bekommen konnten, zumindest aus unserer menschlichen, medizinischen Sicht. Da will Sarah dem Ganzen ein bisschen auf die Sprünge helfen und schickt Abraham zu ihrer Magd Hagar. Vielleicht kann sie ja den erwarteten Stammhalter für Sarah zur Welt bringen. Als Hagar wirklich schwanger wird, erhebt sie sich über Sarah und macht sie schlecht. Sarah kann das nicht mehr aushalten und beschuldigt Abraham. Der zieht sich aus der Affäre und so wendet sich das Blatt, dass nun Hagar von Sarah schlecht gemacht wird. Es ist so schlimm, dass Hagar in die Wüste flieht. Während ich diese Zeilen schreibe, komme ich mir vor wie in einem schlecht gemachten Hollywood-Film. Das hätte sich genauso auch in unserer modernen Zeit abspielen können. Nein, ich glaube, solche Geschichten spielen sich in unserer Zeit immer und immer wieder ab. Wir sind also mitten im Geschehen, doch dazu später. Gott liebt alle Menschen, so auch Hagar und er geht ihr nach. Ein Engel Gottes findet sie an einer Wasserquelle in der Wüste. Er redet eindringlich mit ihr und schickt sie zurück zu Sarah. Das muss für Hagar so überzeugend gewesen sein, dass sie Gottes Nähe spürt und sagt: „Du bist ein Gott der mich sieht!“ Sie ist nicht ausgesetzt. Gott kümmert sich um sie. Er gibt ihr neue Kraft und neuen Mut: „Ich will deine Nachkommen so mehren, dass sie nicht gezählt werden können.“ So kann sie gestärkt zu Sarah zurückkehren.  Gott gibt beiden Frauen die Zusage, dass sie unzählige Nachkommen haben werden und daraus rührt ein weltweiter Konflikt, mit dem auch wir immer und immer wieder konfrontiert werden. Auf Ismael, den Sohn Hagars, der als Stammvater der Araber gilt, gehen die Moslems zurück. Zwei Weltreligionen, die beide von Gott ins Leben gerufen worden sind. Da sind Schwierigkeiten vorprogrammiert und ich bin froh, dass Jesus Christus gekommen ist um die Welt zu retten. Er ist für die Sünden aller Menschen am Kreuz gestorben. Er macht allen Menschen den Weg zu Gott frei. Er bringt den Frieden in die Welt. Und so wünsche ich euch allen das dieser, UNSER Glaube an Jesus Christus gestärkt wird und auch IHR sagen könnt: „Du bist ein Gott der mich sieht!“

Euer Lutz Riedel, Diakon

 

Gemeindebrief Oktober / November 2022

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.

Liebe Gemeindebriefleser, dieser Vers aus Psalm 145,15 steht immer über dem Erntedanksonntag. Der Sommer in diesem Jahr war heiß, es ist wenig Regen gefallen. die Bauern sorgten sich um ihre Ernten. Hier in unserer Region gab es schon den einen oder anderen Regen und es sah und sieht noch grün aus auf den Wiesen und Feldern. Die Ernte ist sicher etwas kleiner ausgefallen, aber es wird für uns alle noch jeden Tag genügend zu Essen geben.
Warten wir noch auf den Herrn, erwarten wir für unser Leben noch etwas von unserem Schöpfer? Es wird uns gesagt, dass ER uns unsere Speise zur rechten Zeit geben wird. Es liegt doch in unserer Natur zu planen und vorzusorgen. Aber Gott wird uns zur rechten Zeit versorgen. Auch neigen wir Menschen dazu, wenn es uns gut geht, es als Selbstverständlichkeit anzusehen. Und wenn es Dinge in unserem Leben gibt, die uns nicht so recht gefallen, dann resignieren wir und werden unzufrieden.
Ein franz. Staatsmann (Francis Bacon ) hat einmal gesagt: Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren die glücklich sind. Die Dankbarkeit ist ein wesentlicher Teil des biblischen Glaubenslebens. Darum mahnt die Bibel auch in mehr als 300 Stellen uns dankbar an das zu erinnern, was Gott uns ein Leben lang Gutes getan hat. Im Epheserbrief heißt es: Saget Dank allezeit für alles, Gott und dem Vater in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus. Wirklich dankbare Menschen sind selten geworden.
Was heißt eigentlich Danken? Danken kommt von denken, d.h. wir sollen an die empfangenen Wohltaten denken. Es hängt auch mit dem Wort Gnade zusammen. Damit ist eigentlich das Schönste angedeutet. Dank ist die Folge der erfahrenen Wohltat. Die Gnade und Freundlichkeit auf der Seite Gottes entspricht naturgemäß dem Dank auf der Seite der Menschen. Wir sollten wieder lernen, auf das zu sehen, was Gott uns täglich Gutes schenkt. Das kann uns auch helfen, Beschwerlichkeiten, die im Alltag auftreten, besser zu ertragen.
In Dankbarkeit geben wir Gott die Ehre. Jeden Atemzug, den wir tun- wer hat ihn uns gegeben ? Jedes Stück Brot, das wir essen, jeden Morgen an dem wir wieder aufstehen können ist ein Beweis seines Erbarmens.
In einem bescheidenen Dachkämmerlein wohnte eine alte Witwe, die stets Dankbarkeit und Zufriedenheit ausstrahlte. Auf ihrem Küchenschrank hatte sie einen Spruch stehen, den sie täglich praktizierte: Wollt ich meinem Gott für alles Dank nur sagen, hätt nimmer Zeit ich noch zu klagen. Der Segen der Dankbarkeit bringt uns Gott immer ein Stück näher. Der größte Grund zur Dankbarkeit ist aber der, dass Jesus für unsere Schuld ans Kreuz gegangen ist. Das sollte jeden Tag unser Herz still und dankbar vor ihm machen. Unser Leben kommt aus Gottes Hand und geht eines Tages zu ihm zurück. Er sorgt für uns, deshalb können wir uns vertrauensvoll an ihn wenden. Und so kann auch der Vers uns ermuntern und getrost machen: Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie jeden Tag Gottes Nähe und seinen Beistand erfahren dürfen und so getrost und dankbar Ihren Weg gehen können, auch in eine Zukunft, die ungewiss vor uns liegt, weil wir wissen dürfen, am Ende hat Gott alles in seiner Hand.

Edith Findeisen

 

Gemeindebrief August / September 2022

So mancher war, ist oder wird nun in diesen Tagen, wenn das Kirchenblatt kommt, im Urlaub sein.
Vielleicht hattest du Gelegenheit mal ganz in Ruhe unter einem großem Baum zu liegen und in die Krone zu sehen. Mich fasziniert das. Was für eine Kraft und Größe der Schöpfung Gottes wird hier deutlich?
Kein Wunder, dass Gotte Wort mehrmals Bäume aufgreift, die als Geschöpfe in das Lob Gottes einstimmen.

Auf unserem Bild auf dem Deckblatt, ist ein Maulbeerbaum, der mehr als 700 Jahre als ist. Schon im vorherigen   Gemeindeblatt hatten wir ein Bild eines Olivenbaumes aus dem Garten Genezareth. Die ältesten Bäume dort werden auf 900 Jahre geschätzt. Mindestens 2000 Jahre alt schätzt man einen Olivenbaum in Vouves (Kreta-Griechenland) . Was ist dagegen mein „kurzes“ Leben?

„Es sollen jauchzen alle Bäume im Wald vor dem HERRN; denn er kommt, zu richten die Erde.“, heißt der Monatsspruch des August, ein Teil eines ganzen Lobliedes aus dem Chronikbuch (1.Chr.16).


Und hier werden “alle“ aufgefordert, Gott zu loben. Ich, du, alle Völker, Himmel und Erde – eben die ganze Schöpfung. David lässt das Loblied auf Gott dichten, als die Bundeslade nach Jerusalem gebracht wurde.

Die Bundeslade, Zeichen der Gegenwart Gottes, war nun in der neuen Hauptstadt, inmitten des Volkes aufgestellt. Für uns steht heute nicht mehr die Bundeslade als Zeichen der Begegnung Gottes im Mittelpunkt, sondern Jesus in Kreuz und
Auferstehung.
Und ich musste etwas nachdenken, wieviel Staunen, Freude und Lob empfinde ich, wenn ich an Jesus denke?  Wieviel bestimmt das Lob von meinem Gebet an Worten und Zeit?
Stehen oft nicht Sorgen und Not viel mehr im Mittelpunkt. Und ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht, oder eben nur den Wald, aber nicht mehr den Baum!

„Gedenket seiner Wunder, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes (Vers 12)“ oder
„Gedenket ewig seines Bundes, des Wortes, das er verheißen hat für tausend Geschlechter (Vers 16)“, lesen wir ebenso in diesem Loblied an Gott und „Danket dem HERRN, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. (Vers 34)“ – Lassen wir uns im Staunen über Gott mit hineinnehmen in das Lob über ihn.
Da kann dann so ein alter Baum eine Hilfe sein, wenn du auf seinen Stamm und seine Krone siehst.
Hier gibt es  auch Schäden und Narben, aber was hat er nicht alles erlebt, an Schwerem, aber ebenso an Segen und Gnade Gottes.

Und was habe ich so alles erlebt, an Schwerem, aber auch Segen und Gnade Gottes, der doch ist und bleibt in Ewigkeit. Ja der sogar einmal kommt, um auch über das Unrecht dieser Welt zu richten und jetzt schon tragen hilft, wo wir Bedrohungen ohnmächtig gegenüber stehen.

„Danket dem HERRN, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.“ Ich kenne diese Worte noch von meinem Vater als Tischgebet. Beten wir es doch auch heute neu als Lob, über unserem Leben und den Gaben, die wir doch haben. Wenn du das Wort noch nicht kennst, dann lerne es doch auswendig.

Es ist gut, wenn wir Worte und Lieder des Lobes über Gott in unserem Herzen haben. Wie die Lebensfasern eines uralten Baumes geben sie uns Halt, Hoffnung und Kraft, denn sie verbinden uns mit der Wirklichkeit Gottes.

Amen.

Ihr/ euer Pfr. Frank Dregennus

Jahreslosung 2023

 
 

Monatsspruch Juni 2023

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.

Gen 27,28 (L)

 

Tageslosung vom 02.06.2023
Ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth.
Der Friede Christi regiere in euren Herzen; zum Frieden seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Und dafür sollt ihr dankbar sein.
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